U-matic kam 1968 in Japan als weltweit erstes Videokassetten-Format auf den Markt. Eine solche Kassette ist ca. 22 cm x 14 cm x 3 cm gross und beinhaltet zwei nebeneinander liegende Spulen, über die ein 3/4 Zoll breites Magnetband läuft.
Kein grosser Anklang
Das System war ursprünglich für den Konsumentenmarkt entwickelt worden, fand dort aber aufgrund seiner hohen Anschaffungskosten und der unhandlichen Grösse und Schwere nicht den erhofften Anklang. U-matic-Kassetten haben eine Laufzeit von 60 Minuten und waren damit auch nicht für die Aufzeichnung von Spielfilmen geeignet. Doch da die Bänder sehr gute Qualität lieferten, etablierte sich das Format im semi-professionellen Bereich. Zunächst wurde das Format für Schul- und Industrie-Fernsehen eingesetzt. Nach der Weiterentwicklung zum U-matic-High-Band-Format fand es den Weg in die elektronische Berichterstattung und ermöglichte die erste film lose Berichterstattung für das Fernsehen, ohne Übertragungswagen, mittels Handkamera.
Formatkrieg
Als U-matic 1972 in Europa auf den Markt kam, gab es dort bereits das VCR-Format. Es war handlicher und günstiger, dagegen konnte sich auch die bessere Qualität von U-matic-Filmen nicht durchsetzen. Auch gegen die später erschienenen Formate Betamax und VHS hatte U-matic keine Chance mehr. Der Formatkrieg wurde letztlich zugunsten der VHS entschieden, daran änderte auch 1978 die Einführung eines High-Band-Formats mit verbesserter Farbauflösung nichts mehr. Das neue Format wurde ausschliesslich bei Sendeanstalten zur Berichterstattung verwendet.
Neben den grossen Standard-Kassetten mit maximal 60 Minuten Laufzeit gab es noch eine kleine Kassette, die U-matic S, mit 20 Minuten Laufzeit. Sie war für tragbare Rekorder gedacht und weit verbreitet. Speziell für den Werbe- und Fernsehbereich gab es zusätzlich Kassetten mit Laufzeiten von fünf oder zehn Minuten, die für fertige Beiträge verwendet werden konnten.
Das U-matic-Format kann bei MEDIAFIX nicht digitalisiert werden. Gerne digitalisieren wir für Sie die Formate VHS-C, S-VHS, S-VHS-C, MiniDV, Hi8, Video 8, Digital 8 sowie Betamax und Betacam SP.
Bild: By DRs Kulturarvsprojekt from Copenhagen, Danmark (U-Matic tapeUploaded by palnatoke) [CC BY-SA 2.0]